Gedanken des Münchner Autors Herbert Klocke zu seinem neuen Bilderbuch
"Der Wunschtraumschlüssel"
Hallo Herbert,
was für eine Freude, wieder einmal eine Geschichte für die Kleinsten von dir vorliegen zu haben. Was hat dich zum Wunschtraumschlüssel inspiriert?
Seit ich fühlen, denken und mich erinnern kann, haben Träume einen großen Teil meines Lebens bestimmt. Schon immer war es mein Wunsch die Tür zu meinen Träumen und den Geschichten in meinem Unterbewusstsein aufzuschließen.
Hat die Geschichte irgendetwas mit deiner eigenen Kindheit zu tun?
Ganz viel. Ich war als Kind ein oft verträumtes Wesen, das genau wie mein Held Tobi oft traurig war, dass es sich nicht konzentrieren konnte. Außerdem war ich, ebenfalls genau wie er, Fußball Torwart. Ich bekam so manchen Treffer, wenn ich wieder im Traumland auf der Reise war.
Der Rabe Krah spielt ja eine entscheidende Rolle. Was verbindest du mit diesem Vogel, der ja häufig in Märchen oder der Mythologie auftaucht.
Es gibt die Fabel von Ephraim Lessing vom Raben und dem Fuchs. Es gibt das Märchen von den sieben Raben der Gebrüder Grimm. Göttervater Odin hatte zwei wichtige Ratgeber. Das waren die Raben Hugin und Munin. Im Schamanischen bringt der Rabe das Licht und Erkenntnis. Genauso wie unser Freund Krah in der Geschichte. Ich selbst werde oft von ihren unverwechselbaren, morgendlichen Ritualen geweckt.
Ein Traum, ein Wunsch, ein magischer Schlüssel - auf das, was man liebt, aufpassen lernen - all das und vieles mehr ist ja trotz aller erforderlichen, sprachlichen Einfachheit ein wirklich munteres Konvolut. Was ist dein Anspruch an diese Geschichte?
Wie alles, was ich schreibe hat auch dieses Buch eine Botschaft. Das war nicht so einfach. Das, was ich sonst mit tausenden Worten bekleide, jetzt in eine, für Kinder verständliche Form zu bringen.
Wenn die Vorleser, die Erwachsenen, wie die Kinder, die die Geschichte hören, verstehen, dass der Traum
genauso wie die Verantwortung für die Schwachen - in diesem Fall, das manchmal sich vernachlässigt fühlende Kaninchen Krümel, eine wichtige Lern - Ebene darstellen, dann ist trotz verstecktem pädagogischen Hinweis der beabsichtigte Brückenschlag gelungen.
Die Figuren im Wunschtraumschlüssel haben ja sehr eingängige Namen. Hat das eine bestimmte Intention?
Namen sind, denke ich auch schon Triggerpunkte im kindlichen Bewusstsein und in der kindlichen Wahrnehmung. So habe ich auch diesmal vom Namen der Eltern bis hin zu den tierischen Freunden lange meditiert. So ist die Mutter Clara, in ihrer Bedeutung, die Leuchtende und der Papa Peter, ist der Fels der Familie. Bello der Hund, ist der bellende, aber auch schöne, wuschelige Freund. Krümel, das Kaninchen, ist symbolisch das Stückchen vom Kuchen, aber hier das zu beschützende Mitglied der Gemeinschaft.
Kinder wissen das nicht. Nehmen aber mit ihrer, großen, uns Erwachsenen oft verloren gegangenen Sensibilität es unterbewusst war.
Tobi bedeutet im Übrigen “der Gütige“. Tobi hat auf jeden Fall die Chance ein gütiger, guter Mensch zu werden. Wie alle, die sich noch Träume trauen.
Für welche Altersgruppe ist die Geschichte gedacht?
Der Wunschtraumschlüssel ist eine Schlummergeschichte zum Vorlesen für kleinere Kinder im Vorschulalter und etwas darüber hinaus. Sie sollten danach in Ruhe und Frieden einschlafen.
Wir danken dir für deine informativen Antworten.
Danke zurück für eure wunderbaren Fragen. Danke für eure tolle Umsetzung meiner Geschichte
Über den Autor
Herbert Klocke, Autor und Liedermacher, erzählt seine Geschichten seit über 30 Jahren, geschrieben auf Papier und gesungen auf Bühnen in München, Berlin und Westfalen. Im Jahr 1999 veröffentlichte Herbert seinen Roman „Das Grinsen in der Schachtel“ beim Schardt Verlag Oldenburg. Fortwährend arbeitet er an Lang- wie Kurztexten, Poesie und Chansons in deutscher und auch englischer Sprache.
Mit Inbrunst und Intensität beschreibt, besingt und beleuchtet er in seinen Werken vor allem soziale und ethische Aspekte sowie Umweltthemen aus seiner ganz persönlichen Sicht.
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